In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit Bogenschießen. Im Hinblick auf die bevorstehenden Olympischen Spiele in Paris wollen wir Euch vor allem die Wettkampfform des Olympischen Bogenschießens näherbringen.

Geschichte des Bogenschießens

Ursprünglich wurde Bogenschießen als Jagdform entwickelt. Als Fernwaffe spielte der Bogen eine lange Zeit in kriegerischen Auseinandersetzungen eine bedeutende Rolle. Es gibt archäologische Funde von vollständig erhaltenen Pfeilen, die beweisen, dass Pfeil und Bogen bereits seit ca. 12.000 Jahren von Menschen gebraucht werden.

Der moderne Bogensport entwickelte sich im 16. Jahrhundert in England. Das erste bekannte Turnier fand dort 1583 mit über 3.000 Teilnehmern statt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Bogenschießen in Großbritannien zu einem populären Frauensport.

Bei den Olympischen Spielen 1900 in Paris war Bogenschießen das erste Mal Teil des Programms. Bei den Spielen in St. Louis (1904), London (1908) und Antwerpen (1920) wurden ebenfalls Wettkämpfe ausgetragen. Nach einer 52-jährigen Pause wurde die Sportart dann erst 1972 in München wieder eingeführt und ist seitdem Teil des Programms.

In Deutschland stieg der Bekanntheitsgrad mit den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro an. Der Gewinn der Silbermedaille von Lisa Unruh aus Marzahn im Einzelwettkampf ist als Hauptgrund zu nennen. Durch ihre Bronzemedaille bei den nächsten Spielen in Tokio mit der Mannschaft wurde die öffentliche Anerkennung noch gesteigert.

Bogenschießen bei Olympia

Es gibt eine Vielzahl von Disziplinen und Wettbewerben im Bogensport. Olympisch ist aber nur der Wettbewerb der World Archery Federation (WA) im Freien, bei dem mit dem Recurvebogen geschossen wird.

Bei dieser Disziplin hat die Zielscheibe einen Durchmesser von 122 cm und steht in 70 m Entfernung zum Schützen. In einer Qualifikationsrunde schießen 64 Sportler:innen insgesamt je 72 Pfeile, die in zwei Durchgänge aufgeteilt werden. In jedem Durchgang werden 6 mal 6 Pfeile geschossen, für die jeweils 4 Minuten Zeit bleiben. Pro Pfeil können maximal 10 Punkte erreicht werden, insgesamt also 720 Punkte. Die Ergebnisse der Qualifikation bestimmen die Paarungen für die anschließende K.O.-Runde (Platz 1 gegen Platz 64, Platz 2 gegen Platz 63 usw.). In diesen Duellen werden pro Satz drei Pfeile geschossen. Für den Satzgewinn gibt es zwei Punkte, bei Gleichstand jeweils einen Punkt. Wer zuerst 6 Punkte erreicht, gewinnt das Duell und zieht in die nächste Runde.

Insgesamt werden fünf Wettkämpfe ausgetragen. Zwei Einzel- und zwei Mannschaftswettbewerbe, jeweils für Athletinnen und Athleten, und ein gemischtes Teamturnier. Die Teamwettbewerbe nutzen die Ergebnisse aus den Qualifikationsrunden der Einzelwettkämpfe, um die Setzliste für die K.O.-Runde zu bestimmen. Die besten vier Teams sind allerdings schon direkt für das Viertelfinale qualifiziert. Die Paarungen für den gemischten Wettkampf werden ebenfalls durch Qualifikationsergebnisse bestimmt.

Ausrüstung für das Bogenschießen

Der wichtigste Ausrüstungsgegenstand ist der Bogen. Es gibt verschiedene Bogenarten. Die am häufigsten verwendeten sind jedoch Recurve- und Compoundbögen. Ebenfalls zwingend notwendig sind die Pfeile. Diese können aus Holz, Fiberglas, Aluminium oder Carbon bestehen, Aluminium- und Carbonpfeile haben jedoch die besten Flugeigenschaften. Zusätzlich werden ein Köcher (einfacher und sicherer Transport der Pfeile), eine Spannschnur (zum sicheren Spannen und Entspannen des Bogens), ein Fingerschutz (besteht aus Leder und bedeckt die Vorderseite des Fingers) und ein Armschutz (verhindert Verletzungen durch Pfeilkontakt) benötigt.

Bogenschießen in Berlin

Eine Übersicht Berliner Vereine, die Bogenschießen anbieten, findet ihr hier.

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