In unserem heutigen Beitrag erfahrt Ihr etwas über die Trendsportart Roundnet (übersetzt Rundnetz), auch bekannt als „Spikeball“. Hierbei handelt es sich um eine Mannschaftssportart aus dem Bereich der Rückschlagspiele. Rückschlagspiele bezeichnen Spiele, bei denen ein Ball über ein Netz (z.B. Tischtennis oder Volleyball) oder gegen eine Wand (z.B. Squash) zurückgespielt werden muss. Ziel ist es, den Ball so zu platzieren, dass er vom Gegner nicht erneut zurückgespielt werden kann.

Zwei Mannschaften mit je zwei Spielern treten gegeneinander an und stehen sich dabei um ein horizontales, als Kreis aufgespanntes Netz gegenüber. Die Teams versuchen den Ball so auf das Netz zu schlagen, dass der Gegner einen Fehler begeht. Dabei werden Spielwitz, Fairplay, Koordination und Ballgefühl miteinander verbunden.

Die Entstehungsgeschichte

Roundnet wurde Ende der 1980er Jahre in den USA entwickelt, geriet aber nach kurzer Popularität wieder in Vergessenheit. 2008 wurde der erste Ausrüstungshersteller gegründet und die Beliebtheit stieg rasant.

Die erste Weltmeisterschaft sollte 2020 in Belgien stattfinden, wurde aber aufgrund der COVID-19-Pandemie verschoben und fand 2022 statt. Alle Weltmeistertitel gingen an Sportler:innen aus den USA. Bei der letzten Europameisterschaft 2023 in Italien gewann ein deutsches Männerteam den Titel. Die Sieger im Mixed-Wettbewerb waren eine Schweizerin und ein Deutscher.

Die erste offizielle Deutsche Meisterschaft fand 2019 statt. Nach einer einjährigen coronabedingten Pause finden sie seit 2021 jährlich statt.

Die Ausrüstung

Um Roundnet zu spielen, wird nicht viel benötigt. Ein Ball, der bis zu einem Durchmesser von maximal zehn Zentimetern aufgepumpt wird und ein Netz.

Das Netz wird über einen Ring von ca. 90 cm Durchmesser gespannt. Der Ring steht auf 5 Füßen, die das Netz ca. 20 cm über dem Boden halten. Die Netzspannung sollte so stark sein, dass der Ball etwa 50 cm hochspringt, wenn er aus einer Höhe von 1,5 m auf das Netz fallen gelassen wird. Eine Spielfeldumrandung ist nicht notwendig. Da der Ball mit dem Körper, hauptsächlich mit der Hand, gespielt wird, ist kein weiteres Equipment notwendig. Eine Erstausstattung bestehend aus Netz, Bällen und Tragetasche gibt es für ca. 70,00 € zu kaufen.

Zum Spielen eignet sich jeder Untergrund, egal ob es das Parkett einer Sporthalle ist, die Wiese im Park oder der Sand am Strand. Das leichte Transportieren des Equipments und das schnelle Aufbauen machen die Sportart so beliebt.

Die Grundregeln

Zwei Teams mit je zwei Spieler:innen spielen gegeneinander. Beim Aufschlag stehen sie im 90 Grad-Winkel um das Netz herum. Dabei stehen sich die Spieler:innen aus den beiden Teams jeweils gegenüber. Bis auf den annehmenden Spieler stehen beim Aufschlag alle mindestens 7 Fuß (2,13m) von der Netzkante entfernt.

Jedes Team hat maximal drei Ballberührungen, um den Ball wieder auf das Netz zu spielen. Es darf jedes Körperteil benutzt werden, aber der Ball nicht gefangen werden. Nach dem Aufschlag können sich die Spieler:innen frei um das Netz bewegen. Es gibt keine Spielfeldbegrenzung. Schläger oder andere Hilfsmittel werden nicht benötigt.

Gelingt es einem Team nicht, den Ball mit den drei Berührungen wieder auf das Netz zu spielen, bekommt der Gegner einen Punkt. Der Gegner bekommt ebenfalls einen Punkt, wenn der Ball auf den Boden fällt, den Netzrand berührt, mehr als einmal das Netz berührt oder darüber rollt. Der Satzgewinn ist erreicht, wenn eines der Teams 11, 15 oder 21 Punkte erzielt hat.

Beim Roundnet gibt es keinen Schiedsrichter. Aus diesem Grund ist Fairplay die wichtigste Regel und Ehrlichkeit steht immer im Vordergrund. Eigene Fehler sollte man immer zugeben, auch wenn das andere Team diese nicht bemerkt hat. Bei Uneinigkeiten wird der Ballwechsel wiederholt.

Wenn Ihr Roundnet ernsthafter spielen wollt, findet Ihr hier das offizielle Regelwerk. Ein gutes Video zur Erklärung der Sportart findet ihr hier.

Hi, I’m Bezirkssportbund Marzahn-Hellersdorf e.V.