Stressmanagement IV – Resilienz
Der vierte Beitrag zum Thema Stressmanagement beschäftigt sich mit dem Thema Resilienz. Wir zeigen Euch weitere Werkzeuge, mit denen Ihr besser mit Stress umgehen könnt. Der vorherige Beitrag aus dieser Reihe zum Thema Zeitmanagement hatte die Strukturierung von Aufgaben erläutert. In dieser Woche beschäftigen wir uns wieder mit inneren Faktoren der Stressbewältigung: Was bedeutet Resilienz? Was sind die sieben Säulen der Resilienz?
Was bedeutet Resilienz?
Der Begriff Resilienz wird von dem lateinischen Wort resilire abgeleitet und bedeutet wörtlich: zurückspringen, abprallen, nicht anhaften. Im Rahmen des Stressmanagements bedeutet es die Fähigkeit, nach stressigen Situationen wieder in die vorhergehende „Form“ zurückzukehren, sich wieder entspannen zu können. Nach Außen wird eine flexible Schale gezeigt, aber der Kern ist stark. Des Weiteren zeigen resiliente Menschen eine Verbundenheit mit der Umwelt und anderen Menschen. Die Fähigkeit der Resilienz ist in den Grundzügen angeboren, lässt sich aber durch Verhaltensänderungen selbst weiterentwickeln.
Was sind die sieben Säulen der Resilienz?
Die sieben Säulen der Resilienz sind Werkzeuge, mit deren Hilfe es gelingen soll, stressige Situation besser zu bewältigen und die negativen Auswirkungen von Stress zu reduzieren.
Der Optimismus beschäftigt sich mit der Sichtweise, wie die Welt betrachtet wird. Grundsätzlich wird Negatives 3-mal stärker wahrgenommen als Positives. Um einer negativ geprägten Wahrnehmung entgegen zu wirken, müssen wir also aktiv auf das Schöne und Gute um uns herum achten. Die eigene Haltung ist essentiell für die eigenen Gefühle. Dankbarkeit und Wertschätzung der kleinen Dinge machen einen großen Unterschied und helfen uns dabei, die Welt in einem positiven Licht zu betrachten.
Durch Akzeptanz lernen wir, Situationen und Verhältnisse so zu akzeptieren, wie sie sind. Erst dann können wir versuchen, diese Dinge zu verändern. Das kann durch eine Einstellungsänderung der Situation gegenüber geschehen oder durch konkrete Handlungen und Maßnahmen, die wir anstoßen. Die Ich-Akzeptanz hat dabei eine große Bedeutung: Zuerst muss ich meine eigenen Gefühle akzeptieren, bevor ich sie analysieren kann.
Die Handlungsfähigkeit ist besonders wichtig, um Stress zu reduzieren. Nur wenn wir handlungsfähig sind, können wir Situationen selbst gestalten und zu unseren Gunsten verändern. Dabei sollten wir Entscheidungen über Situationen treffen, die mit unseren eigenen Werten übereinstimmen. Habe ich entschieden, wie ich handeln will, sollte ich auch dazu stehen. Um die Reaktionen anderer Menschen auf mein Handeln zu berücksichtigen, ist es wichtig, dass ich mir im Vorfeld eigene Reaktionsmöglichkeiten überlege. Diese kann ich bei Bedarf abrufen, um weiterhin handlungsfähig zu bleiben. Bei der Erledigung von Dingen ist es empfehlenswert, sich Termine im Kalender zusetzen und zu loben, wenn etwas erledigt ist.
Zeige ich Verantwortungsbereitschaft für das eigene Handeln, kann ich meinen eigenen Einfluss auf ein Ereignis eindeutig analysieren. Wichtig ist dabei, dass ich auch für meine eigenen Fehler Verantwortung übernehme und mir meine Schuld daran eingestehe. Nur so kann ich daraus lernen und mein Verhalten bei der nächsten Aufgabe dementsprechend anpassen, sowie neue Fehler vermeiden. Hilfreiche Formulierungen um verantwortungsbewusster zu handeln sind ich will, statt ich muss. Wenn ich etwas machen will, ist meine grundsätzliche Einstellung dazu viel positiver und es ist einfacher, im Nachhinein die Verantwortung dafür zu tragen, als wenn ich etwas machen muss.
Durch eine Lösungsorientierung des eigenen Handelns gucke ich nicht nur nach Gründen für Probleme, sondern suche aktiv nach Lösungen. Es ist wichtig, aus der reinen Problembetrachtung heraus zu brechen. Das gelingt mir durch drei Aspekte. 1. Es gibt kein Problem ohne Ausnahme. Auch wenn manche Dinge vermutlich immer so passieren, wird es Ausnahmen geben. Finde ich diese heraus, kann ich mein Handeln dementsprechend anpassen und Probleme lösen. 2. Wenn etwas gut funktioniert, dann tue ich es häufiger. Dadurch kann ich mein Handeln erfolgsversprechender ausrichten. 3. Kleine Schritte führen zu großen Veränderungen. Wichtig ist nur, dass ich damit beginne, eine Problemlösung zu finden. Wenn ich negative Verhaltensmuster bei mir erkenne, muss ich sie durch eine Verhaltensänderung durchbrechen. Anschließend kann ich das Ergebnis analysieren und bewerten.
Durch eine Zukunftsplanung mache ich mir konkret bewusst, was genau ich in Zukunft erreichen will. Dabei spielt es keine Rolle, ob es eine sehr unmittelbar bevorstehende oder ferne Zukunft ist. Wichtig ist, dass diese Pläne mit meinen eigenen Werten übereinstimmen. Anschließend muss ich damit beginnen, die ersten Schritte in Richtung der Zielerreichung zu gehen.
Bei der Netzwerkpflege geht es darum, dass ich bei Bedarf aktiv auf andere Menschen zugehe und um Hilfe bitte. Heutige Probleme lassen sich nur noch selten stressfrei allein lösen. Bin ich mir dessen bewusst, kann ich Aufgaben viel effektiver im Team lösen und dadurch auch meinen eigenen Stress reduzieren. Es haben sich 3 Bereiche herausgebildet, aus denen ich Unterstützung erhalten kann. Im emotional psychologischen Bereich finde ich Menschen, die mir Trost spenden und Zuversicht geben können. Im praktisch instrumentellen Bereich kann ich sachliche und finanzielle Unterstützung finden. Im informellen Bereich finde ich vor allem Informationen. Es ist empfehlenswert, sich zu überlegen, für welche konkrete Situation oder für welches Problem ich gerade Unterstützung benötige. Dadurch fällt es mir leichter, in einem speziellen Bereich danach zu suchen. Außerdem muss ich mir auch überlegen, wie ich reagiere, wenn ich keine Unterstützung bekomme. Bin ich auf eine mögliche Absage vorbereitet, kann ich leichter damit umgehen und nach alternativer Unterstützung suchen.
Diese 7 Säulen der Resilienz helfen mir dabei, mein Verhalten bei stressigen Situationen und Aufgaben anzupassen. Entweder gelingt es mir, Stress gar nicht erst entstehen zu lassen oder die negativen Auswirkungen besser auszuhalten, um anschließend wieder voller Energie weiterarbeiten zu können.
In diesem Beitrag haben wir Euch die letzten Werkzeuge zur Reduktion von Stress gezeigt. Der nächste Beitrag zum Stressmanagement wird im Mai veröffentlicht. Dann beschäftigen wir uns mit dem Burnout, wie wir diese Erkrankung rechtzeitig erkennen und entsprechend handeln können.
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